… Das Handfasting …
Hexenhochzeit oder auch"keltische" Hochzeit
In eigener Sache
2017 hatte ich die Ehre mein
erstes Handfasting für ein befreundetes Pärchen zu leiten. Seit dem durfte ich diesen besonderen Tag im kleinen und großen Kreis
(120 Personen) mit vielen
Paaren erleben. An jeden dieser Momente erinnere ich mich gerne und jede Zeremonie war etwas Einzigartiges - berührend und bewegend zugleich. Vielleicht trage ich bald auch das Bild Eures
Handfastings im Herzen…;-)
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Das Handfasting - Eine
Einführung
Ein Handfasting ist eine
Verlobungszeremonie, mit welcher in Hexen- und Heidenkreisen der Bund der Ehe besiegelt wird. Die Hexenhochzeit ist in Deutschland leider keine rechtskräftige Zeremonie, doch wir sie gerne
als „Ersatz“ für eine kirchliche Trauung zelebriert.
Ein Handfasting eignet sich
natürlich sowohl für homo- als auch für heterosexuelle Paare.
Der geschlossene Bund kann von
dem Paar durch das Auftrennen des Knotens im Handfastingtuch getrennt werden. Dies sollte nie im Zorn geschehen.
Das Handfastingband oder -tuch
Das Handfastingtuch ist ein
Tuch welches aus rotem Stoff besteht. Auf dem Tuch sollten die Vor- oder Seelennamen des Paares gestickt oder geschrieben stehen. Zwischen den beiden Namen sollte sich ein Zeichen der
Verbindung oder der Liebe befinden. Das Tuch kann auch ähnlich einem Kissen angefertigt werden. Dann kann das Tuch mit verschiedenen Kräutern oder Symbolgegenständen gefüllt werden, die sich
positiv auf die Beziehung der sich liebenden auswirken sollen. So können z.B. Rosenblüten für die Liebe, Salbei sowie Rosmarin für den Schutz, Patchouli für sexuelle Anziehung, Lavendel für
Harmonie usw. gewählt werden. Das Band sollte mindestens einen Meter lang sein, damit es um die Hände des Paares gewickelt werden kann. Das Handfastingtuch steht für die Verbindung des
Paares. Die rote Grundfarbe symbolisiert hierbei das Lebenselixier Blut. Das Rot kann auch als Zeichen für die große Göttin als Mutter verstanden werden, denn gerade dieser Aspekt befasst
sich mit dem Leben und der Leben spendenden Verbindung von zwei Menschen.
Beispiel :
Ein individuelles Ritual für das Paar
Ein Handfasting sollte immer
individuell auf das Paar abgestimmt sein. Daher bitte ich auch eindringlich das unten aufgeführte Ritual lediglich als Anregung zu verstehen! Als PriesterIn ist es wichtig im Ritual und bei
dem Schreiben des selbigen die eigenen Ansichten zurückzuschrauben. Im Mittelpunkt des Rituals steht das Paar und nicht die Interessen der Priesterin oder des Priesters! Daher sollte man
vorab mit dem Paar besprechen, was es sich wünscht und welche Aspekte ihm wichtig sind. Das Paar, für welches ich dieses Ritual zelebriert habe, wollte z.B. eine Elementar bezogene Zeremonie,
in welcher Gottheiten nicht im Vordergrund stehen. Ich persönlich bin sehr verbunden mit der großen Göttin. Hätte ich nun ein Ritual zelebriert, welches sich nach meinen Interessen
ausrichtet, wäre das Ergebnis jenes gewesen, dass das Paar mit seiner eigenen Trauung und der damit verbundenen Symbolik nicht viel hätte anfangen können. Ich hätte es zwar klasse gefunden,
aber das Paar wäre wohl reichlich enttäuscht gewesen. Ein Handfasting soll aber etwas ganz Besonderes für zwei sich liebende Menschen sein. Also MUSS auch auf diese Personen eingegangen
werden. Man sollte auch die Stärken und Schwächen eines Paares insbesondere bei den Segnungen beachten. Daher ist es wichtig durch Gespräche oder Reisen herauszufinden, was das Paar braucht.
Welche Aspekte und Qualitäten der z.B. Elemente sind besonders wichtig für die zu trauenden? Welche Gottheiten spielen eine wichtige Rolle (oder eben nicht) im Leben dieser Menschen? Welches
sind ihre Elemente, mit welcher Kultur sind sie verbunden? All diese Punkte sollten in ein Handfasting einfließen und die Segnungen bestimmen. Das ist wohl die wichtigste Vorarbeit die
eine/ein PriesterIn für ein Handfasting leisten muss.
Zudem kann es dem Paar,
insbesondere in Hinsicht auf ihre Verlöbnisse, helfen, wenn man sich mit ihm über seine Partnerschaft unterhält. Wie haben die beiden sich kennen gelernt? Was schätzen und lieben sie
aneinander? Was ist für sie das Besondere in ihrer Beziehung? Welche Ziele haben sie? Wie stellen sie sich das gemeinsame Leben vor? Genau diese Aspekte sollten auch in die Versprechen des
Paares, welche sie dem anderen beim Handfasting unterbreiten, einfließen. Die Verlöbnisse sollte das Paar schon vor dem Ritual vorbereiten. Es kann Sinn machen die Worte auswendig zu lernen
oder sie schriftlich beim Ritual zur Hand zu haben. Auf jeden Fall sollten die sich liebenden sich schon vorab im Klaren sein, was sie sagen möchten. Geschieht dies nicht, ist es relativ
wahrscheinlich, dass man beim Handfasting vor Aufregung keinen Ton herausbekommt oder die Hälfte von dem, was man eigentlich sagen möchte, vergisst.
Die Symbolik des Hexenbesens
Nun noch ein Paar Worte zu der
Symbolik des Hexenbesens während eines Handfastings. Der Hexenbesen steht in diesem Zusammenhang für die Hürden, die man im Leben meistern muss. Es gibt immer wieder Situationen, in denen
einem Steine in den Weg gelegt werden. Gemeinsam ist es jedoch wesentlich einfacher solche Hindernisse erfolgreich zu überwinden. In einer funktionierenden Partnerschaft steht jeder für den
anderen ein und hilft ihm auch oder gerade in schweren Zeiten. Das erfolgreiche Überwinden dieser ersten Hürde nach der Trauung soll ein Symbol dafür sein, dass das Paar auch in Zukunft
gemeinsam alle Hindernisse meistern wird. Ist die erste Hürde erfolgreich genommen, werden auch die folgenden vom Paar überwunden werden. Dies ist, wie ich finde, eine außerordentlich schöne
Symbolik, die daher meiner Meinung nach auch in keinem Handfasting fehlen sollte.
Utensilien
> Utensilien zum Ziehen des Schutzkreises
> Symbole für die Elemente, die die Himmelsrichtungen im Kreis markieren
> Utensilien zum Reinigen (z.B. Reinigungsräucherwerk)
> rotes Handfastingtuch
> Schale aus einem Erdmaterial, wie Ton oder Holz
> Salz
> Räuchergefäß
> Luft- oder Segnungsräucherung
> Kohletabletten
> Ritualkelch für Salzwasser
> Ritualkelch für Wein/Traubensaft
> Wasser
> Rotwein oder Traubensaft
> rote Fackel
> Feuerzeug/Streichhölzer
> Trauringe
> Hexenbesen
> Dekoration für den Altar (z.B. Blumen)
Anleitung
So, nun aber zu einem
Handfasting Ritual. Wie bereits erwähnt: Bitte, versteh es wirklich nur als Anregung und entwickle eine auf das Paar abgestimmte Zeremonie. Danke!
Vor Beginn des Rituals baut
die/der Priester den Altar in der Mitte des späteren Kreises auf. Alle benötigten Utensilien sollten sich auf ihm befinden. Zu dem wäre es schön, wenn der Altar mit Blumen dekoriert
wäre.
Zu Beginn des Rituals zieht
die/der PriesterIn einen Schutzkreis und ruft die Mächte an. Die Trauzeugen treten durch eine Pforte in den Kreis ein. Anschließend bilden die Gäste einen Kreis um den heiligen Bezirk. Schön
währe es, wenn sich die Personen ihren Elementen entsprechend aufstellen. Nachdem der Kreis aus Menschen steht bilden die Gäste einen Tunnel an der Pforte. Der Tunnel besteht aus jeweils zwei
Personen, die ihre Arme hoch heben und sich an den Händen fassen. Der Tunnel steht in diesem Zusammenhang für die Neugeburt und Transformation der Braut und des Bräutigams, denn nach dem
Ritual werden beide nicht mehr „nur“ für sich alleine stehende Menschen, sondern ein Paar sein, das eine tiefe Verbindung zueinander eingegangen ist.
Nachdem der Tunnel gebildet
worden ist, macht sich der Trauzeuge des Bräutigams zu nächst auf den Weg um diesen in den Kreis zu holen. Bevor die beiden Personen den Tunnel gemeinsam durchqueren reinigt der Trauzeuge den
Bräutigam. Der Bräutigam wird, nachdem er den Kreis betreten hat, von der/dem PriesterIn begrüßt und gesegnet. Anschließend macht sich der Trauzeuge der Braut auf den Weg diese zu holen. Die
Prozedur wiederholt sich. Nachdem der Bräutigam und die Braut den Kreis betreten haben und beiden begrüßt sowie gesegnet worden sind, schließe die/der PriesterIn die Pforte im Schutzkreis.
Die Gäste lösen während dessen den Tunnel auf und begeben sich langsam an ihre Plätze um den Schutzkreis. Nachdem jeder an seinem Platz ist fassen sich die Gäste an den Händen, sofern dies
möglich ist.
Die/der PriesterIn begibt sich
in die Mitte des Kreises. Sie/er dreht sich langsam während der Begrüßung aller Anwesenden einmal im Uhrzeigersinn und schaut dabei den Gästen in die Augen.
„Wir haben uns heute, an diesem
Ort, zu dieser Stunde, versammelt,
um gemeinsam mit NAME und NAME
ihr Handfasting zu feiern.“
PriesterIn hebt zur Anrufung
der Göttin ihre Arme. Bei den Fürbitten blickt sie/er tief in die Augen des Brautpaares.
„Oh große Göttin, segne dieses
Paar und ihre Liebe zueinander.
Möge jeder von ihnen ein
Leben,
erfüllt von Gesundheit, Freude,
Glück,
Beständigkeit, Fruchtbarkeit
und Liebe führen.“
Nach einer kurzen Pause begibt
sich die/der PriesterIn zum Altar und nimmt die Schale mit Salz. Sie/Er stellt sich vor das Paar. Dieses blickt in Richtung Norden. Während der Segnung hält das Paar seine Hände über die
Schale. Die/der PriesterIn lässt jeweils drei Priesen Salz auf das Haupt des Paares rieseln.
„Ich segne euch mit dem
heiligen Element Erde.
Der fruchtbare Schoß der
Göttin
ist die Basis für das Leben in
all seinen Formen und Farben.
Möge die Erde euch Schutz,
Trost und Halt spenden.
Möget ihr ein fruchtbares Feld
vorfinden,
auf welchem ihr gemeinsam
wachsen könnt.“
Nach einer kurzen Pause begibt
sich die/der PriesterIn zum Altar und nimmt ein Räuchergefäß, in welchem eine Luft- oder Segnungsräucherung verglüht. Diese sollte zuvor von einem der Trauzeugen vorbereitet werden. Sie/Er
stellt sich vor das Paar. Dieses blickt in Richtung Osten. Während der Segnung vollzieht die/der PriesterIn das anrufende Luftpentagramm vor den sich Liebenden.
„Ich segne euch mit dem
heiligen Element Luft.
Die Klarheit des flüsternden
Windes zeigt und das,
was wirklich
ist.
Möge die Luft euch die Weisheit
schenken euch selbst zu erkennen.
Mögen die Worte des
anderen,
nicht nur euren
Verstand,
sondern auch euer Herz
berühren.“
Nach einer kurzen Pause begibt
sich die/der PriesterIn zum Altar und nimmt eine bereits brennende rote Fackel. Sie/Er stellt sich vor das Paar. Dieses blickt in Richtung Süden. Während der Segnung vollzieht die/der
PriesterIn das anrufende Feuerpentagramm vor den sich Liebenden.
„ Ich segne euch mit dem
heiligen Element Feuer.
Veränderung ist ein fester
Bestandteil des Lebens.
Und so wandeln die lodernden
Flammen das was ist,
in das, was sein
soll.
Möge das Feuer euch mit Stärke,
Kraft, Mut und Vitalität segnen.
Möge eure Liebe auch im Wandel
beständig sein.“
Nach einer kurzen Pause begibt
sich die/der PriesterIn zum Altar und nimmt einen Kelch, der mit Salzwasser gefüllt ist. Sie/Er stellt sich vor das Paar. Dieses blickt in Richtung Westen. Während der Segnung hält das Paar
seine Hände über den Kelch. Die/der PriesterIn bespritzt das Haupt des Paares jeweils dreimal mit dem Salzwasser.
„Ich segne euch mit dem
heiligen Element Wasser.
Die glatte Oberfläche eines
Sees zeigt und unser Spiegelbild
Und ermöglicht es uns in die
tiefsten Tiefen unseres selbst zu sehen.
Möge das Wasser euch Zugang zu
euren verborgenen Gefühlen gewähren.
Möge eure Intuition euch stets
den rechten Weg weisen
und möget ihr auch in schweren
Zeiten Verständnis für euren Partner haben.“
Nach einer kurzen Pause und dem
abstellen des Kelches, übergibt des Trauzeuge des Bräutigams diesen den Ring für die Braut und der Trauzeuge des Braut ihr jenes des Bräutigams. Die Ringe sollten vor beginn des Ritual
gereinigt und geweiht werden. Die/der PriesterIn steht hierbei vor dem Paar. Dieses blickt in Richtung Norden.
„Diese Ringe sind Symbole eurer
Liebe.
Hält man sie aneinander
entsteht das Symbol der Unendlichkeit.
Möge eure Liebe unendlich
sein!
Mögen diese Ringe euch und eure
Liebe zueinander beschützen.“
Anschließend stecken der
Bräutigam der Braut und die Braut dem Bräutigam den Ring an.
Nach einer kurzen Pause nimmt
die/der PriesterIn das Handfastingtuch. Sie/er überreicht es dem Paar mit einem Kopfnicken. Das Paar verknotet dieses anschließend. Der Knoten sollte sich in der Mitte des Tuches befinden.
Das schwierige hierbei ist, dass das Paar jeweils nur eine Hand, und zwar die Rechte, benutzen darf. Dies sollte daher zuvor einmal ausprobiert werden. Hierbei darf natürlich auch gelacht
werden!
Nachdem der Knoten geknüpft
wurde übergibt das Paar der/dem PriesterIn das Handfastingtuch mit einem Kopfnicken. Die/der PriesterIn spricht:
„Der Knoten ist gebunden und
eure Liebe schützend umwunden.“
Die/der PriesterIn übergibt der
Person, die mit dem Verlöbnis beginnt, einen Ritualkelch gefüllt mit Rotwein oder Traubensaft. Anschließend wendet sich das Paar zueinander, so dass sich beide tief in die Augen schauen
können. Die beginnende Person nimmt zunächst einen Schluck aus dem Kelch und spricht anschließen ihr Verlöbnis. Nachdem diese ihr Versprechen beendet hat, hält sie dem Partner den Kelch an
die Lippen, der einen Schluck daraus trinkt. Der Partner nimmt hiernach den Kelch, hält ihn sich kurz vor den Bauch und nimmt erneut einen Schluck. Anschließend beginnt diese Person mit
seinem Schwur. Nach Beendigung des Schwures hält diese dem Partner, der zuerst sein Gelöbnis abgelegt hat, den Kelch an die Lippen. Dieser nimmt erneut einen Schluck zu sich. Anschließend
wird der Kelch der/dem PriesterIn übergeben. Es darf hierbei auch gerne geweint werden! ;-)
Die Braut und der Bräutigam
sollten sich vor dem Ritual Gedanken über ihr Versprechen machen und sich darüber klar sein, was sie dem anderen sagen möchten. Schön wäre es, wenn sie ihren Schwur auswendig lernen. Die
Trauzeugen können aber auch das Verlöbnis in schriftlicher Form dem Sprechenden hinhalten, damit dieser es ablesen kann. Wichtig ist, dass es wirklich aus dem Herzen
kommt!
Nachdem das Paar sein
Versprechen ausgetauscht hat nimmt die/der PriesterIn nach einer kurzen Pause das Handfastingtuch und umwindet die Hände der sich liebenden. Hierbei ist es ein schöner Akt wenn alle
Anwesenden mit Ausnahme des Paares, die Rede ist von der/dem PriesterIn, den Tauzeugen sowie den anwesenden Gästen, beim binden ein kurzes Gedicht oder die Strophe eines Liedes vortragen. Das
Paar sollte zuvor nichts von dieser Geste wissen. Damit der Einsatz klappt ist es ratsam ein Zeichen zu vereinbaren.
Nach dem zusammenbinden der
Hände spricht dir/der PristerIn folgende Worte:
„Mit dem Segen der dreifaltigen
Einen und des Gehörnten
Erkläre ist dich,
NAME
und dich
NAME,
erkläre ich
euch,
zu Mann und
Frau,
solange ihr in Liebe
zusammenlebt.
So soll es
sein!“
Das Paar darf sich nun gerne
Küssen. Anschließend erhält das Paar zunächst von der/dem PriesterIn und den Trauzeugen seine Glückwünsche. Nach dieser Prozedur kann das Paar im Uhrzeigersinn den Kreis abschreiten und die
Wünsche der Gäste entgegennehmen. Zum Schluss kehrt das Paar zurück in die Kreismitte. Die Trauzeugen halten den Besen, über welches das Paar springt oder Schreitet.
Die/der PriesterIn habt den
Schutzkreis nach Beendigung des Rituals auf und bedankt sich bei den Gott- und Wesenheiten für ihren Beistand.
Die Feierlichkeiten sollten mit
einem Festmahl zu Ehren des Paares enden. Eine schöne Idee ist es für das Paar eine Holzkiste anzufertigen, in denen die Anwesenden ihre Glückwünsche in schriftlicher Form, Glücksbringer
sowie rituelle Gegenstände legen können. Diese Kiste kann nach der Eheschließung im Ritual oder beim Festmahl den sich liebenden übergeben werden.